Die Entstehung des Christophorus-Hospiz
Geschichte des Hauses
Der Ortsname "Drais" wird ab Anfang des 11./12. Jahrhunderts als Bezeichnung für mehrere Klostergüter erwähnt. Dazu gehören unter anderem das St. Johannes-Stift, das Peterstift, das Albankloster, sowie das Reichsklarenkloster.
Privaten Grundbesitz gab es zu dieser Zeit in Drais nicht.
1300
Um 1300 wird erwähnt, dass auch das Erzstift, d.h. der Erzbischof von Mainz, Landeshoheit über Drais erhält.
1350
Um 1350 wurde das Hofgut, das wahrscheinlich aus drei Höfen bestand, vom Erzbischof an die Probstei (in der katholischen Kirche die Bezeichnung für eine Kirche, der ein Propst vorsteht, bzw. der Wohnsitz des Probstes) Hirzenach verschenkt. Die Probstei sollte aus den Einkünften dieses Hofes, die "in natura" den Rhein hinuntergebracht wurden, den Armen und Wanderern Almosen spenden.
Dreihundert Jahre lang war der Hof von Drais in Besitz der Probstei Hirzenach und dienten seine Erträge der Armen- und Wandererfürsorge.
1670
wird der "Hof zu Drais" für 2000 Reichstaler an den Rektor des Noviziats der Gesellschaft Jesu zu Mainz verkauft. Das Noviziat baute auf diesem Gut ein schönes Wohnhaus mit Ökonomiegebäude, von denen ein Teil die "Zehndscheuer" war.
1740
nach der Fertigstellung der neuen Draiser Kirche – wird vom Noviziat der Jesuiten ein "zweckentsprechendes Wohnhaus mit Scheune und Stallungen" erbaut. Heute sind in dem damaligen Wohnhaus das Christophorus-Hospiz und Büros untergebracht.
1773
wird der ehemalige Jesuitenhof an das Erzbischöfliche Seminar in Mainz verkauft und fällt ...
1777
... an den Schulfonds, aus dem Pfarrer und Lehrer der Mainzer Pfarrschulen und Gymnasien bezahlt wurden.
1792
kauft Schultheiß Johann Adam Stenner den ehemaligen Jesuitenhof und bewirtschaftet ihn.
1850
wird der Hof unter die beiden Söhne Friedrich und Johann Stenner geteilt. Friedrich Stenner blieb im alten Haus und Johann Stenner erbaute sich ein neues Wohnhaus auf dem westlichen Teil des Hofes und teilte ihn durch eine Mauer ab.
1898
erwarb Prälat Forschner den Hof der Erben Friedrich Stenner und baute noch im gleichen Jahr das ehemalige Hauptgebäude der Jesuiten in eine katholische Knabenerziehungsanstalt um. Die geistliche Leitung wurde dem "Marienbrüdern" (später "Josefbrüder") übertragen und für alle Bereiche der Hauswirtschaft konnten Schwestern von der "Göttlichen Vorsehung" gewonnen werden. Jeweils eine dieser Schwestern übernahm den Krankendienst in der Gemeinde bzw. leitete den Kindergarten in den Räumen des Hauses.
Drais: Gartenseite vom Priesterheim 1906
1923
fiel die Knabenerziehungsantalt der Inflation zum Opfer und erhielt als Priesterheim des Bischöflichen Seminars eine neue Nutzung. Es diente mit den Erträgen des Gutes den Seminaristen des Mainzer Priesterseminars, die auch allwöchentlich am Donnerstag zu Fuß aus der Stadt nach Drais kamen, bei der landwirtschaftlichen Arbeit und bei sonstigen Arbeiten im Haus halfen und sich den Tag über in der guten Draiser Luft aufhalten konnten. Die Haushaltsführung oblag auch in dieser Zeit den Schwestern von der Göttlichen Vorsehung, die weiterhin einen Kindergarten für die Draiser Kinder betrieben.
Mit Beginn des zweiten Weltkrieges änderte sich die Situation. Das Haus wurde als Kriegsnotlazarett eingerichtet, für dessen Zwecke insbesondere im 2. Obergeschoss zwei große Säle benutzt wurden. Die Schwestern richteten außerdem in den Wintermonaten eine Nähstube ein.
1942
Nach dem ersten großen Bombenangriff auf die Stadt Mainz im Jahre 1942 wurden die alten Menschen aus dem zerstörten städtischen Altenheim in die Räume im 1. Obergeschoss (frühere Kapelle und Saal am gegenüberliegenden Flurende) verlegt. Zur Betreuung kamen drei Vinzentinerinnen mit, die fortan für die Pflege sorgten, während die Haushaltsführung weiterhin bei den Schwestern von der Göttlichen Vorsehung verblieb.
1943
suchten die letzten zwei "Josefbrüder" (Bruder Rippel und Bruder Veith) aus Klein-Zimmern (wohin die Gemeinschaft bei Schließung der Knabenerziehungsanstalt in Drais gegangen war) Zuflucht im Haus. Sie starben in Drais und sind hier auf dem alten Friedhof beerdigt.
1945
übernahm der Caritas-Verband für die Diözese Mainz die Führung des Altenheimes. In der Pflege und in der Hauswirtschaft änderte sich nichts, sie verblieben bei den Vinzentinerinnen bzw. bei den Schwestern von der Göttlichen Vorsehung.
1964
wurde das Altenheim geschlossen, die alten Menschen übersiedelten in das wiedererrichtete städtische Altenheim bzw. in andere Altenheime der Stadt.
1965
nach der Sanierung des Gebäudes zogen die Monika-Schwestern mit den Bewohnerinnen ihres Altenheimes, das in Baracken in Gonsenheim untergebracht war, in das Anwesen, das jetzt den Namen St. Martha führte, ein.
1977
Die Einführung des Gesetzes für Alten- und Pflegeheime und die damit verbundene Mindestbauverordnung zeigte die Unzulänglichkeiten der Räume für die Nutzung eines Alten- und Pflegeheims deutlich auf. So wurde unter der Leitung des Dom-Bauamtes Mainz ein Erweiterungsbau geplant, der am 11.11.1977 feierlich eingeweiht werden konnte. Der inzwischen unter Denkmalschutz gestellte Anbau (der jetzige sogenannte Barockbau) wurde anschließend umgebaut und dem Standard des Neubaus angeglichen.
1980
Im Juli 1980 übernahm der Caritas-Verband für die Diözese Mainz die Trägerschaft für das Alten- und Pflegeheim von den Schwestern von der Göttlichen Vorsehung. Der Wegfall von Altenheimplätzen in katholischer Trägerschaft im Stadtgebiet von Mainz führte zur Planung eines Erweiterungsbaues auf dem weiträumigen Gelände in Mainz-Drais.
1990
Januar 1990 konnte der erste Spatenstich getätigt werden. In die Bauphase hinein erfolgte die Übertragung des Altenheims St. Martha auf die neugegründete Caritas-Werk St. Martin – gemeinnützige Träger- und Betriebsführungsgesellschaft mbH, deren einziger Gesellschafter der Caritas-Verband für die Diözese Mainz ist.
1992 – 1993
Am 27. November 1992 erfolgte die Übersiedlung der Bewohnerinnen und Bewohner aus den bisherigen Räumen in die Räume des Erweiterungsbaues, deren feierliche Einweihung am 11.11.1993 vorgenommen wurde. Seit diesem Zeitpunkt trägt unser Alten und Pflegeheim auch den Namen Caritas-Altenzentrum Maria Königin.
2002
Die Räume der ersten Erweiterungsbaues von 1977 wurden in der Folge in der ersten und zweiten Etage zu 12 altengerechten Wohnungen umgebaut, im Erdgeschoss wurden Räume für die Verwaltung geschaffen, außerdem befindet sich dort nach wie vor der zentrale Speisesaal.
Am 14. Januar 2002 eröffnete im Erdgeschoß des Barockbaus das stationäre Hospiz.
Christophorus-Hospiz 2006
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Wie Sie uns unterstützen können
Ehrenamt im Christophorus Hospiz
Unsere Ehrenamtlichen schenken Zeit, bringen ein Stück Normalität in den Hospizalltag und tragen so dazu bei, eine vertrauensvolle und gute Atmosphäre für Gäste und Angehörige zu schaffen.
Patenschaft
Gesucht werden Menschen, die eine Patenschaft für das stationäre Hospiz in Form einer jährlichen Spende von 90 € übernehmen.
Spenden
Einzelspende – Zweckbindung – Stiftung: 5% der laufenden Kosten des Christophorus-Hospizes müssen aufgrund bundeseinheitlicher Richtlinien durch Spenden gedeckt werden. Die Mainzer Hospizgesellschaft Christophorus e.V. hat die Aufgabe übernommen, diesen Spendenanteil aufzubringen.
Bitte helfen Sie dabei.