Vom Abschiedsritual zum Sterbeglück

„Herr B. konnte so mitreißend über Geschichte erzĂ€hlen und hat viele Bücher dazu gelesen. Es war immer toll, ihm zu zuhören.“ Eine ehrenamtliche Hospizbegleiterin des Christophorus-Hospiz in Drais legt ein kleines Blümchen zum NamenskĂ€rtchen von Herrn B. Eine andere erzĂ€hlt: „Er konnte mit seinen Witzen jeden zum Lachen bringen. Einen habe ich mir behalten.“ Sie erzĂ€hlt den Witz und die Runde muss herzlich lachen. Ein Smiley wird zu seinem Namen gelegt.

Einmal im Monat trifft sich das Team der ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Christophorus-Hospizes zum Austausch. Die Treffen beginnen immer mit diesem Abschiedsritual, in dem der verstorbenen GĂ€ste des Hospizes gedacht wird. Angeleitet wird das Ritual von der Seelsorgerin Nirmala Peters. Sie entzündet sechs Kerzen. Fünf Kerzen in Erinnerung an die Verstorbenen des letzten Monats, eine Kerze in Gedenken an persönliche Verluste. Unter jeder Kerze: der Name des Gastes, das Sterbedatum und die Zimmernummer. In der Mitte des Tisches liegt eine Auswahl an GegenstĂ€nden, so z. B. ein kleiner Fußball, der spĂ€ter zum NamenskĂ€rtchen eines verstorbenen Gastes gelegt wird.


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